SANDSTEINARTEN
Ibbenbürener Sandstein
Das Vorkommen dieses Sandsteins von oberkarbonischem Alter liegt bei Ibbenbüren im nördlichen Westfalen. Die Steinbrüche befinden sich auf der Ibbenbürener Bergplatte - einer paläozoischen Bruchscholle, die auch Schafberg genannt wird. Der Ibbenbürener Sandstein ist mittel- bis grobkörnig, bisweilen auch konglomeratisch ausgebildetet, quarzitisch gebunden und von hellgrauer, auch gelblicher oder bräunlicher Farbe. Bei den Komponenten überwiegt der Quarz neben Gesteinsbruchstücken. Limonitausfällungen treten in Form von auffälligen konzentrischen Ringen, den sogenannten Liesegangschen Fällungsringen, auf. In den höchsten Schichten des Westfal D, die am Kälberberg im Abbau stehen, treten auch primär rote Farbtöne auf. Die Druckfestigkeit reicht an die Werte grobkörniger Granite heran.
Elbsandstein
Sandige Ablagerungen der Oberkreide bilden im Elbsandsteingebirge eine mehr als 400m mächtige Schichtfolge. Drei Sandsteinhorizonte, Quadersandsteine genannt, liefern den seit Jahrhunderten als Bau- und Werkstein geschätzten Elbsandstein. Der stratigraphisch tiefste Werksteinhorizont, der Mittelquader, ist der „Labiatussandstein“ des Unterturon, der bei Cotta und Neundorf im westlichen Elbsandsteingebirge gewonnen wird. Der Quarzsandstein aus der Gegend von Cotta zeichnet sich durch ein gleichmäßiges und feines Korn aus. Der COTTAER SANDSTEIN ist teils tonig, teils kieselig oder kalkig gebunden und in der Grundfarbe hell- bis gelbgrau. Schlierige Limonitausfällungen erzeugen dunkelgelblichorangene Verfärbungen. Vorhandene kohlige Substanz ruft bisweilen eine gewisse „Marmorierung“ hervor.
Obernkirchener Sandstein
Beim Namen Obernkirchen denkt man zunächst an den Obernkirchner Sandstein, dem nicht nur die Bauten der Weserrenaissance, sondern auch viele Prachtbauten inganz Europa, ja sogar in Übersee ihre Existenz verdanken. Bereits seit dem 11. Jahrhundert wird in den Bückebergen der wertvolle Stein gebrochen. Großartige Eigenschaften werden ihm zugesprochen: Er ist äußerst witterungsbeständig, druck- und abriebfest, in seiner hellen Farbe besonders ansprechend und mit einer Mächtigkeit von sechs bis sieben Metern auch noch sehr ergiebig. Entstanden ist das aus feinsten Quarzkörnern bestehende Gestein vor rund 130 Millionen Jahren in der Kreidezeit, als träge Flüsse die Sumpfwälder mit angeschwemmtem Sand bedeckten. Der Sand wurde zu gewaltigen Steinquadern, das Holz der Bäume durch Luftabschluß und Druck zu Kohle; der Steinkohleabbau ist allerdings längst eingestellt.
Wesersandstein
Die Vorkommen dieses Sandsteins liegen im Buntsandsteingebiet des Solling und im südlich anschließenden Reinhardswald. Werksteinbrüche werden heute noch im Raum Holzminden-Stadtoldendorf, bei Bodenwerder und bei Bad Karlshafen auf westfälischem und niedersächsischem Gebiet betrieben. Der Sandstein entstand vor ca. 240 Mio. Jahren unter aridem Klima in einem Zeitabschnitt der Erdgeschichte, der als Buntsandstein bezeichnet wird, aus den Ablagerungen episodisch fließender, mäandrierender Flüsse. Die Sandsteinbänke sind linsenförmig ausgebildet und keilen im Zehnermeterbereich aus. Der fein- bis mittelkörnige, weitgehend gleichkörnige Sandstein ist feldspatführend und mehr oder weniger intensiv kieselig zementiert. Die rote Färbung wird durch das Mineral Hämatit (Fe2O3) hervorgerufen, das die einzelnen Sandkörner als dünnchen Häutchen umhüllt. Fleckenartige weiße Bleichungszonen und "Sandlöcher" werden als typisch angesehen. Während die etwa 30m mächtigen Karlshafener Schichten der Solling-Folge (Mittlerer Buntsandstein) einen gräulichroten, glimmerreichen Sandstein liefern, sind die tieferen ca. 60m mächtigen Trendelburger Schichten weitgehend durch hell- bis rosagraue, glimmerarme Gesteine kennzeichnet. So sind vom KARLSHAFER SANDSTEIN, der bei Bad Karlshafen gebrochen wird, eine rote und eine graue Farbvariante im Handel. Der Karlshafer Sandstein zeichnet sich durch unmittelbare Kornbindung aus, hat also quarzitischen Charakter. Seine Druckfestigkeit erreicht die der Granite.
Bronzeguss (Bronzespeier)
Der Bronzeguss ist ein Urformverfahren, bei dem flüssige Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, in eine Form gegossen wird, um einen gewünschten Gegenstand aus Bronze herzustellen. Typische Produkte waren und sind u.a. Glocken, Epitaphien, Plastiken, Werkzeuge, Kanonen, Spiegel und Schmuck. Unsere Ausläufe wurden von original alten Eisenspeiern abgeformt und aus Bronze gegossen. Eisenspeier hatten den Nachteil, daß sie auf Dauer Rost bildeten, der sich auf dem Sandstein durch unansehnliche braune Verfärbungen bemerkbar machte.
Der Bronzeguss genießt eine lange Tradition, die in ihren Wurzeln bis in das Neolithikum zurückreicht. Im 4. vorchristlichen Jahrtausend haben Menschen begonnen, Kupfer zu schmelzen und zu gießen. Erste Nachweise für gegossenes Kupfer in Mitteleuropa sind Tiegelfunde aus der Pfyner Kultur, Schweiz.